Die Prignitzer Nachwuchskicker bis 14 Jahren dürfen wieder trainieren / Ob es einen Spielbetrieb gibt, ist noch offen.
Ein Beitrag von Oliver Knoll im Prignitzer vom 11.03.2021
Die Handys waren im Dauerbetrieb. Nach Bekanntgabe der neuen Eindämmungsverordnung musste es schnell gehen. Vorstände, Jugendleiter und Trainer der Fußballvereine waren gefordert: Die Nachwuchskicker unter 14 Jahren dürfen wieder auf dem grünen Rasen trainieren. Einige Klubs haben schon begonnen, andere folgen.
„Wir starten diese Woche mit dem Training, natürlich unter Einhaltung der Bestimmungen. Die Kids kommen umgezogen zum Training, und es werden Anwesenheitslisten geführt sowie auf Abstände und Gruppenstärken geachtet, das unterscheidet sich ja in den Altersklassen“, freut sich Marco Tondera, Jugendleiter beim SV Eiche 05 Weisen. Was danach folgt, sieht er momentan etwas skeptisch: „Ich bin ehrlich gesagt gespannt, wie lange die Erlaubnis anhält, da die Inzidenz ja leicht wieder steigen kann, was wieder Beschränkungen nach sich zieht. An Spielbetrieb denke ich bis Sommer gar nicht“ erklärt er.
Für Swen Bober hat das „lange Warten endlich ein Ende. In dieser Woche beginnen die F-Junioren am Freitag und am kommenden Montag die Bambini mit dem Training“, sagt der Jugendtrainer vom Boxsportverein Veritas Wittenberge. Als nichts ging, haben Bober und sein Trainerkollege Pascal Jochinke zwei Mal Trainingsvideos angeboten. Die Resonanz war gut und es kamen oft Videos der Eltern, in dem die Kinder die Übungen nachstellten. Sogar aus dem Garten oder dem Wäscheplatz kamen Videos. Zu Weihnachten überraschten die Coaches die kleinen Kicker mit Geschenken, die sie ihnen persönlich nach Hause an die Tür brachten.
Das jetzt beginnende Training wird unter Hygienemaßnahmen durchgeführt. „Wir sind total gespannt, wie die Kinder drauf sind. Wir hatten ja gerade erst angefangen mit den Vier- bis Sechsjährigen, und dann kam diese lange Pause“, sagt Swen Bober, der mit seinen Kickern einiges vor hat in diesem Jahr. Zum Beispiel Turniere oder auch ein viertägiges Fußball-Camp auf dem BSV-Gelände.
Beim SSV Einheit Perleberg trainiert der Fußballnachwuchs seit gestern wieder. „Wir haben das Hygienekonzept überarbeitet und aktualisiert“, berichtet Jugendleiter Ulf Liebmann. Er ist froh, dass es mit dem Trainingsbetrieb wieder losgeht. Was Wettkämpfe betrifft, da zeigt sich Liebmann zurückhaltend. „Das muss jetzt in richtige Bahnen kommen und darf nicht zu lange hinausgezögert werden. Vielleicht sollte man die Saison doch abbrechen. Wir hatten jetzt fünf Monate Pause, haben nichts gemacht. Bleibt die Frage, ob es da noch ein gerechtes Saisonende gibt“, lautet die Meinung des Jugendleiters.
„Wir fangen in der kommenden Woche wieder an. Die Trainer wissen Bescheid“, sagt Jugendleiterin Marlene Knoll vom FSV Veritas Wittenberge/Breese. Auf jeden Fall im Ernst-Thälmann-Stadion. Ein Fragezeichen steht aber hinter dem Trainingsbetrieb in Breese. Dort war im Februar ein Auto über den kleineren Platz gefahren und hatte Spuren hinterlassen. „Das ist noch nicht endgültig geklärt“, sagt Veritas-Vizepräsident Marcel Elverich auf „Prignitzer“-Anfrage. Auch er freut sich auf den Wiederbeginn: „Man freut sich, wieder Rasen unter den Füßen zu haben. Aber es ist auch eine große Herausforderung.“