Der SV Prignitz Bad Wilsnack/Legde will sich einen Mähroboter für den Fußballplatz anschaffen und ruft zur Spendenaktion auf.
Ein Beitrag von Dirk Becker in der MAZ vom 9. Februar 2022.
Bad Wilsnack. Das Benzin ist alle, der Mäher macht keinen Mucks. Das soll schon vorgekommen sein. Und wenn der Tank voll ist, braucht es immer noch jemanden, der Zeit hat, den Platz im Bad Wilsnacker Waldstadion zu mähen. Bislang hat das Wilfried Schütt gemacht, Vater vom Vereinsvorsitzenden Nico Schütt. Der ist allerdings schon 70. „Du findest keine Leute mehr dafür“, sagt Nico Schütt und erklärt, warum der SVP Bad Wilsnack/Legde jetzt zu einer ungewöhnlichen Maßnahme greifen will. Der Vertreter der Fußball-Kreisliga West will sich einen Mähroboter anschaffen und hat dazu in den sozialen Medien einen Spendenaufruf gestartet. „Bereits vor zwei Jahren konnten wir aus eigenen Mitteln eine Beregnungsanlage einbauen“, sagt der Vorsitzende.
Nicht nur im Waldstadion gilt es, den Rasen spielfähig zu erhalten; auch hinter der Wilsnacker Karthanehalle hat der Verein einen Rasenplatz zu betreuen, der zwar für den Schulsport von der Stadt angelegt wurde, aber auch vom SVP genutzt wird. „Leider sind die Mäharbeiten von nunmehr zwei Spielfeldern zu einer sehr zeitaufwendigen und kostenintensiven Aufgabe geworden, die für unsere Vereinsmitglieder auf Dauer kaum zu stemmen ist“, heißt es im Spendenaufruf. „Die Anschaffung eines Mähroboters würde uns zeitlich sehr unterstützen und die Rasenqualität weiter erhöhen.“ Denn der Roboter mäht nicht nur, er mulcht auch und düngt damit gleichzeitig den Rasen. Nico Schütt hat sich belesen. Eine Stunde ist der Roboter unterwegs, dann fährt er selbstständig zur Ladestation. Ab und zu sollte man mal nachsehen, aber ansonsten funktioniert das Ganze automatisch, ohne große Wartung. „Die Maschine, die wir uns leisten können, wenn der Spendenaufruf funktioniert“, sagt der Vorsitzende, „kostet schon ein paar tausend Euro.“ Das ist die mittlere Preislage für einen Roboter, der die Größenordnung eines Fußballfeldes bewältigen kann. „Der Platz an der Karthanehalle wird weiterhin per Hand gemäht.“ Ein Trecker kostet, neben dem Anschaffungspreis, auch so seine 1000 Euro im Jahr an Instandhaltungskosten und Benzin. Da amortisiere sich der angepeilte Kaufpreis von um die 8000 Euro schnell.
„Wir haben durch die Spendenaktion schon ein bisschen was eingenommen“, sagt Schütt, „es müssen ja keine Großbeträge sein.“ Der Verein hat zur Zeit 180 Mitglieder in den einzelnen Abteilungen. Neben der größten Sparte (Fußball) zählen Volleyball, die Laufgruppe (die auch die Moormeile managt) sowie eine Kegelabteilung, wo die älteren Mitglieder eine ruhige Kugel schieben, zum Verein.
Zwei größere Events plant der SVP in diesem Jahr, unabhängig vom Verlauf der Pandemie und damit zusammenhängender behördlicher Restriktionen. Am 1. Mai soll es wieder das Sport- und Spielfest mit Namen „Muttis Bester“ geben, das zuletzt der bekannte Sportmoderator Uli Potowski besuchte. Zudem soll die 22. Auflage der Moormeile – der Traditionslauf für schnelle und etwas langsamere Läuferinnen und Läufer – am 15. Oktober stattfinden. Voriges Jahr standen an der Startlinie bei den einzelnen Läufen insgesamt 328 Kinder, Jugendliche und Erwachsene.